Atemtherapie und Atempädagogik nach Prof. Ilse Middendorf
Sich dem eigenen Körper zuwenden, den Atem bewusst wahrnehmen, ohne ihn willentlich zu steuern: Das sind wichtige Aspekte der Atemtherapie «Methode Middendorf». Durch spezifische Übungen und massageähnliche Berührungen in Kombination mit der Wahrnehmung von Körper und Atem entwickelt sich der Atem zu einer Kraftquelle.
Blockierte Körperbereiche und Verspannungen lösen sich, Beschwerden werden gelindert. Das vegetative Nervensystem wird angeregt und harmonisiert. Das wirkt sich positiv auf das psychische Befinden aus. Es entstehen Wohlspannung und eine neue Vitalität.
Der erfahrbare Atem nach Prof. Ilse Middendorf ist ein Weg, den eigenen Atem zu entdecken und seinen ursprünglichen, natürlichen Rhythmus kennenzulernen. Er ist eine ressourcenorientierte, ganzheitliche und sanfte Körpertherapie; der erfahrbare Atem fördert Gesundheit und Wohlbefinden.
Ilse Middendorf definiert drei Weisen zu atmen.
Sie ergänzt diese physiologischen Aussagen mit drei psychologischen Hinweisen.
- Die unbewusste Atemfunktion. Das Autonome Nervensystem steuert die Atmung analog zu dem, was der Mensch in diesem Moment braucht, ohne sein dazu tun über das Atemzentrum im Hirnstamm.
-> Psychologisch: «Das Sein im Nichtwissen.»
- Die willentlich – willkürliche Atemfunktion. Hier steuert der Mensch über seinen Willen und Denken eine zweckgerichtete Atmung.
-> Psychologisch: «Das Tun von aussen nach innen.»
- Der erfahrbare Atem bedeutet: «Wir lassen den Atem kommen, wir lassen ihn gehen und warten, bis er von selbst wiederkommt.». Hier wird der Atem bewusst wahrgenommen; wie er entsteht und sich bewegt. Es entsteht während diesem bewussten Vorgang kein willentliches eingreifen in die Atmung. Diese Atmung erreicht physikalisch jede Körperzelle und versorgt diese mit ausreicht Sauerstoff über das damit angereicherte Blut.
-> Psychologisch lässt diese innere, zelluläre Atmung unbewusstes bewusst werden.
Interessiert?
Der Selbstwahrnehmungsprozess und ein gesundheitsfördernder Atem sind sehr individuell. Er kann im Rahmen der eins-zu-eins Therapie aber auch in Gruppenstunden gelernt und erfahren werden.